MARTIN BOGREN
Für Martin Bogren (Schweden, 1967), von Sean O`Hagan als "a master of the everyday sublime" bezeichnet, ist die Fotografie ein Weg, den eigenen Platz in der Welt besser zu verstehen. Die Kamera kann als Schlüssel dazu oder Schutzschild fungieren, je nach der Stimmung des Künstlers. Bogrens Fotografien können als poetisch, filmisch, beschwörend, romantisch oder geheimnisvoll beschrieben werden, gleichzeitig entziehen sie sich immer wieder jeglicher Einordnung.
Ursprünglich von Anders Petersen beeinflusst, dessen Arbeit im "persönlichen Dokumentarstil" von Intimität in kontrastreichen Schwarz-Weiß-Fotografien geprägt ist, ist Bogrens Werk weicher und subtiler geworden, sanft körnig und oft unscharf - wie die bekannten Werke von Julia Cameron oder Alfred Stieglitz. Es war Petersen, der zu Bogren einmal sagte, er sei "ein zu guter Fotograf" und er solle besser seine Identität vergessen. Inzwischen geht der Autodidakt Bogren immer entspannter damit um, nicht zu wissen, was er fotografieren wird. Bogrens Arbeit scheint die analoge Fotografie zu atmen, dennoch fügt er digitale Schritte zwischen dem Originalfilm und den entstandenen Silbergelatine-Prints ein. Die Interaktion zwischen dem Analogen und dem Digitalen ist etwas, das er von Musikern gelernt hat. Inspiriert von der Aussage eines Musikers, der zu ihm sagte, dass er "ohne die Hilfe des Computers nie so analog hätte klingen können".
Mit der Musik fing es für Bogren an. In den 1990er Jahren tourte er als Musikfotograf mit Bands, am intensivsten mit The Cardigans, was 1997 in einem Buch resultierte. In den letzten fünfzehn Jahren veröffentlichte Bogren ein persönliches Fotobuch nach dem anderen, vom hochgelobten Tractor Boys (Dewi Lewis Publishing, 2013) bis zum Buch Italia (Max Ström, 2017). Für zwei kommende Bücher experimentiert Bogren mit dem Einfügen von Farbfotografien zwischen seine monochromen Arbeiten, in verblassenden Farben - scheinbar zögernd, Farbe werden zu wollen.
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EINZELAUSSTELLUNGEN: (AUSWAHL)
2021
• Passenger, Schwedisches Institut, Paris (FR)
• Kunstzentrum Hishult (SE)
2020
• August Song, CF Hill, Stockholm (SE)
• Hollow, Kolga Tblisi Fotofestival (GE)
2019
• August Song, Galerie VU`, Paris (FR)
• Lowlands/Hollow, Espace Cyprien, Toulouse (FR)
• Galerie VU`, Leica Galerie während Les Rencontres Arles, New York (US)
• Hollow, Enfant Terrible, Hamburg (DE)
• Hollow, Shauraum11 Null Null, Wien (AT)
2018
• Hollow, Galerie VU`, Paris (FR)
• Italia, Bildband, Berlin (DE)
• Italia, Galerie Interzone, Rom (IT)
2017
• PlacArt Photo, Paris (FR)
• Dunkers Kulturhus, Helsingborg (SE)
• L`Oeil Urbain Photofestival (FR)
• MiCamera, Mailand (IT)
• Italia, Interzone Gallery, Rom (IT)
2016
• Italia, Fotografiska, Stockholm (SE)
• Galerie VU`, Paris (FR)
2015
• Tractor Boys, Freelence Gallery, Hamburg (DE)
GRUPPENAUSSTELLUNGEN: (AUSWAHL)
2019
• Temps Zero, Museum für Moderne Kunst, Bukarest (RO)
• Hollow, Temps Zero, Wien (AT)
2018
• Paris Photo, Galerie VU`, August Song, Grand Palais Paris (FR)
• Image Singularie, Sete (IT)
2017
• Paris Photo, Galerie VU`, Paris (FR)
• "Autophoto", Fondation Cartier, Paris (FR)
SAMMLUNGEN:
• Moderna Museet, Stockholm (SE)
• Bibliotheque Nationale Paris (FR)
• Oregon Fine Art Museum, Portland (US)
• Fotografiska- Stockholm (SE)
• Tom Böttiger collection (SE)
• Landskrona Art Museeum, Claes Lewenhaupt Foundation (SE)
• Modern Art Museum, Rom (IT)
PUBLIKATIONEN:
• 2021, Passagier, Èdition Lamaindonne
• 2020, Hollow
• 2019, August Song, L`Artiere
• 2018, Hollow, Artist Portfolio; limitierte Auflage von 15 Exemplaren
• 2016, Italia, Max Ström
• 2014, Embraces
• 2013, Tractor Boys, Dewi Lewis Publishing
• 2011, Lowlands, Max Ström
• 2008, Ocean, Zeitschrift
• 2008, Notes