THOMAS HOEPKER
1936 in München geboren, zählt Thomas Hoepker zu den profiliertesten
deutschen Fotojournalisten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Als solcher hat er das – nach den 1920er und 30er Jahren – zweite goldene Zeitalter des Fotojournalismus nicht nur erlebt, er hat es mitgeprägt. Als Bildjournalist für Zeitschriften wie Stern, Geo, Kristall oder die Münchner Illustrierte, als Art Director, Buchautor, Filmemacher hat Hoepker Fotogeschichte geschrieben. Nicht wenige seiner Reportagen in Schwarzweiss und Farbe zählen zu den Höhepunkten des neueren Fotojournalismus,
1964 bekam er als Fotoreporter für den Stern die Möglichkeit, den Boxer Muhammad Ali während 10 Jahren in regelmässigen Abständen zu porträtieren. 1966 reiste er nach London und Chicago und begleitete die Boxerlegende zusammen mit seiner damaligen Frau und Stern-Journalistin Eva Windmöller.
So entstand die legendäre Serie und viele ikonische Bilder, die Hoepker zu Weltruhm verhalfen. 2015 erschien das Buch „Big Champ“, in dem Hoepker viele bis anhin unpublizierte Aufnahmen von Muhammad Ali zeigt.
Thomas Hoepker war der erste akkreditierte Fotograf in der DDR, wo er mit seiner ersten Frau, der Filmemacherin Eva Windmöller, drei Jahre lang lebte und für den Stern fotografierte.
1976 zog er als Korrespondent für den Stern nach New York und war bis 1981 Fotodirektor der amerikanischen Ausgabe des GEO. 1987 bis 1989 folgten dann Jahre als Art Director für den Stern in Hamburg. 1989 wurde Thomas Hoepker das erste deutsche Vollmitglied bei der renommierten Fotografenagentur Magnum. Von 2003 bis 2006 war er Präsident von Magnum.
Heute ist Thomas Hoepker mit der Filmemacherin Christine Kruchen verheiratet und lebt und arbeitet in New York.
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“And what does he do now?” “I simply work on commission,” he says, in words that are as matter of fact as they sound. Not so the vibrant exuberance of his photography. However, he does not turn a blind eye to the misery of the world and has never succumbed to the temptation of exploiting the horrors of the afflicted locations to which he has been sent. He contradicts the cynical observation that it is often the reporter’s good fortune to record the misfortune of others, instead demonstrating in his pictures that the misfortunes of others necessarily apply to everyone. He has never failed to treat his camera as a weapon in the fight for justice.
In the final analysis, it has always been the people with all their worries, quirks and idiosyncrasies, who play the most important role. Hoepker’s unusual flair for composition invariably goes hand in hand with a profoundly humanist sensibility. Never has he forgotten the fundamental mission of a reporter: to make destinations reachable to those who cannot travel.”
Based on an article of Freddy Langer for the Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in October 2021