MARTIN ROEMERS
Rijksmuseum’s General Director Wim Pijbes (2008-2016) named Martin Roemers as one of the artists who are the «Old Masters of Tomorrow».
Martin Roemers (b. 1962) is a Dutch artist and photographer. He studied at the AKI Academy of Visual Arts in Enschede, the Netherlands. For many years, he has worked on extensive projects that result in exhibitions and books such as Kabul, Relics of the Cold War, The Eyes of War and Metropolis, an exploration of the world’s megacities. Roemers’ work has been exhibited throughout Europe, the Americas, Asia and Australia. It is represented in many collections, including Amsterdam’s Rijksmuseum and The Museum of Fine Arts in Houston, Texas.
He has received two World Press Photo Awards along with a number of other prizes. Interviews and reviews about Roemers’ work have appeared in The New York Times, The Wall Street Journal, The New Yorker and many other publications.
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«Vor etwas mehr als einem Jahrhundert waren 13% der Welt städtisch geprägt. Die Vereinten Nationen prognostizieren mittlerweile, dass bis zum Jahr 2050 75 Prozent der Weltbevölkerung - also fast sechs Milliarden Menschen - auf Städte konzentriert sein dürften. Die UNO hat auch festgestellt, dass 28 dieser Städte nun die Schwelle zur "Megacity" erreichen: definiert als Städte mit mehr als 10 Millionen Einwohnern.
Weltweit lebt heute jeder achte Stadtbewohner in einer Megacity, und bis 2030 wird prognostiziert, dass es weltweit 41 dieser Millionenstädte geben wird. Fasziniert von dem Gefühl positiver Energie inmitten des Chaos in diesen urbanen Zentren der Bevölkerungsexplosion schuf Martin Roemers seine spektakuläre Serie Metropolis (2007-2015), für die er in 22 Megastädte auf fünf Kontinenten reiste und den Stadtcharakter als Schauspiel einfing.
Roemers erfasst nicht nur das Ausmaß, das Tempo und die Unmittelbarkeit dieser neuen urbanen Realität, sondern gibt uns auch einen Einblick in die massiven Infrastrukturen, die notwendig sind, um diese riesigen Knotenpunkte aus menschlicher Bewegung und Produktion aufrechtzuerhalten. Seine Bilder offenbaren die Komplexität, mit der riesige Populationen funktionieren und sich entfalten. Roemers vermittelt nicht nur die Energie dieser Megastädte, sondern zeigt uns auch die einzelnen, dort lebenden Menschen durch seine atmosphärischen Kompositionen mit langen Belichtungszeiten.
Roemers arbeitet akribisch und geduldig mit einer analogen Kamera und nimmt sich die Zeit, jede Komposition sorgfältig zu studieren, um die menschliche Widerstandsfähigkeit und ihren Einfallsreichtum zu veranschaulichen, den es braucht, um endlos komplexe Probleme zu überwinden, wie z.B. den schrumpfenden Raum, in dem jeder Mensch leben kann, die enormen wirtschaftlichen Bedürfnisse dieser großen Bevölkerungsgruppen, ganz zu schweigen vom lebenswichtigen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen, oder wie man die Verkehrsinfrastrukturen in diesen weitläufigen Zentren am Laufen hält und letztlich wie man all diese Millionen Menschen ernähren und ausbilden kann. Roemers erlaubt es uns, diese Megastädte so zu sehen, wie sie sind: als komplexe und zerbrechliche Metabolismen, die alle Bereiche des menschlichen Lebens versorgen und aufrechterhalten.»
Martin Roemers