DAS MAGAZIN – THIRZA SCHAAP
Die Welt ist Müll – machen wir etwas daraus!
Bis zum Jahr 2050 werden wir rund zwölf Milliarden Tonnen Plastik auf der Erde angehäuft haben. Das ist grotesk viel, aber gleichzeitig auch unser grösstes Potenzial.
"Dass wir «Natur» und «Kultur» als Gegensatz begreifen, ist aus vielen Gründen problematisch, aus einem aber ganz besonders. Denn dieses Gegensatzpaar lässt einen grossen Bereich aussen vor, der streng genommen weder zur Kultur noch zur Natur gehört: die Welt des Mülls.
Die Berge von Müll, die wir jedes Jahr produzieren, die Fluten giftiger Abwässer, die Milliarden Tonnen von Treibhausgasen, der neue Kosmos von Mikroplastik, der sich in unseren Ozeanen ausdehnt – nichts davon ist jemals dem Bereich der «Kultur» zugerechnet worden. Von allem, was der Mensch jemals hervorgebracht hat, ist dies die eine Hinterlassenschaft, zu der sich niemand bekennen will und vor der man am liebsten die Augen verschliesst.
Zugleich kann der Müll aber auch nicht von der «Natur» assimiliert werden, zumindest nicht in der Weise, wie dies über Jahrtausende mit vor-industriellem Müll geschehen ist. Denn dieser neue, «verbesserte» Müll ist unvereinbar mit der Erde – zu chemisch, zu beständig, zu giftig und, letztendlich, zu viel. (...)"
Text Justin McQuirck
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